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7. Kapitel

Der Schatzhüter im Garzer Schloßwall

Vor vielen, vielen Jahren stand dort, wo noch der Burgwall zu sehen ist, ein großes und schönes Heidenschloß, in dem die Bewohner ihre Götzen anbeteten. Dieses Schloß wurde von den Dänen eingenommen und zerstört.
Damals lebte darin ein alter König, der sich von seinen unermeßlichen Schätzen nicht trennen konnte. Tief unter der Erde baute er sich einen Saal aus Marmor und Kristallen. Jahrhunderte mußte er sein Geld bewachen; denn Menschen, welche zu sehr an Gold und Silber hängen, sterben nicht, wenn sie auch noch so sehr um den Tod bitten. Als er dürr und trocken war wie ein Totengerippe, starb er endlich. Seiner Habgier zur Strafe wurde er in einen schwarzen, mageren Hund verwandelt und mußte weiter die Schätze bewachen.
Nur um Mitternacht kommt er auf die Erde, verkleidet als graues Männlein mit einer schwarzen Pudelmütze, einen weißen Stock in der Hand. Auf dem Weg nach Poseritz haben ihn die Leute um diese Zeit häufig gesehen. Zuweilen sei er auch auf dem Kirchhof.

Diese Sage ist aus dem Buch: Lehmann, Heinz, “Rügen, Sagen und Geschichten”, Demmler Verlag 1990, ISBN 3-910150-01-2, 7.80 EURO
Mit freundlicher Genehmigung des Verlages. © Demmler Verlag GmbH, Bahnhofstraße 36, 19057 Schwerin, Tel./Fax: (0385) 4844979,
www.demmlerverlag.de, E-mail: kontakt@demmlerverlag.de
Die Sage steht im genannten Buch auf S. 32 - 34.
 

Die Prinzessin im Garzer Wallberg

Im Garzer Wallberg ist eine Prinzessin eingeschlossen, mit ihr viele Schätze an Gold und Silber und ein funkelnder Becher. Jedes Jahr am Ostermorgen sitzt die Prinzessin auf dem Wall. Wenn dann ein Junggeselle, der noch nicht geliebt hat, der Prinzessin das richtige Wort sagt, ist sie erlöst. Bis jetzt ist noch niemand zur rechten Zeit gekommen und hat das richtige Wort gefunden. Der kostbare Becher dient der Prinzessin als Trinkgefäß; er soll unter dem höchsten Punkt des Wallberges verborgen liegen. Dort ist er durch Zauber gebannt. Wer ihn löst, gewinnt den Becher.

Diese Sage ist aus dem Buch: Lehmann, Heinz, “Rügen, Sagen und Geschichten”, Demmler Verlag 1990, ISBN 3-910150-01-2, 7.80 EURO
Mit freundlicher Genehmigung des Verlages. © Demmler Verlag GmbH, Bahnhofstraße 36, 19057 Schwerin, Tel./Fax: (0385) 4844979,
www.demmlerverlag.de, E-mail: kontakt@demmlerverlag.de
Die Sage steht im genannten Buch auf S. 34.
 

Die Prinzessin im Garzer Burgwall

In alter Zeit, als die Ranen noch die Insel Rügen bewohnten, hieß die Stadt Garz Charenza. Die Ranen erbauten hier einen prächtigen Tempel, in dem sie ihre Götter verehrten. Heute steht nur noch der guterhaltene Burgwall über dem See, und manche meinen noch, die Glocken aus der alten Zeit zu hören.
Zur Zeit, als die Christen das Land übernahmen, lebte hier ein König mit seiner Tochter. Sie soll sehr schön gewesen sein, und es kamen viele Männer, um sie zu freien. Doch keinem konnte sie ihr Herz schenken, und so wartete sie auf den einen, den sie auf ewig lieben wollte.
Dann endlich kam ein Prinz aus Dänemark. Es war Liebe auf dem ersten Blick, und sie versprachen einander. Ein eifersüchtiger Freier aber konnte das Glück nicht mitansehen. Kurz vor der Hochzeit erzählte er am Hofe, daß die Prinzessin zuvor ihm das Ehrenwort gab. Doch dies war nichts als eine Lüge. Die Schande verbreitete sich schnell im ganzen Land und nahm dem Königshaus den guten Ruf. Des Königs Herz ergrimmte, und er verbannte die arme Prinzessin auf ewig in die Tiefen seines Schlosses.
Dort sitzt sie heute noch und wacht über das viele Gold und Silber. Einmal im Jahr, am Ostermorgen, sitzt sie oben auf dem Wall mit einem goldenen Becher in ihrer Hand. Wer auch immer noch nicht geliebt hat, den läßt sie aus ihrem Becher trinken und öffnet sein Herz.

Diese Sage ist aus dem Buch: Liebert, Krystin, “Rügen, Neue Sagen und Geschichten”, Demmler Verlag 2002, ISBN 3-910150-58-6, 6.80 EURO
Mit freundlicher Genehmigung des Verlages. © Demmler Verlag GmbH, Bahnhofstraße 36, 19057 Schwerin, Tel./Fax: (0385) 4844979,
www.demmlerverlag.de, E-mail: kontakt@demmlerverlag.de
Die Sage steht im genannten Buch auf S. 45.
 

Der eroberte Becher

Südlich von der Stadt Garz liegen die Reste des alten Burgwalles. In ihm befand sich vor undenklichen Zeiten eine Höhle, in der ein Becher aus purem Gold von einem schwarzen Hund bewacht wurde. Einmal drang ein beherzter Mann in die Höhle ein. Trotz des grimmig knurrenden Ungetüms ergriff er das strahlende Gefäß. Der Hund fuhr auf ihn los. Zum Glück hatte er jedoch einen zu stürmischen Anlauf genommen und verfehlte sein Ziel. So hatte der kühne Eindringling Zeit, mit seiner Beute zu entkommen.

Diese Sage ist aus dem Buch: Lehmann, Heinz, “Rügen, Sagen und Geschichten”, Demmler Verlag 1990, ISBN 3-910150-01-2, 7.80 EURO
Mit freundlicher Genehmigung des Verlages. © Demmler Verlag GmbH, Bahnhofstraße 36, 19057 Schwerin, Tel./Fax: (0385) 4844979,
www.demmlerverlag.de, E-mail: kontakt@demmlerverlag.de
Die Sage steht im genannten Buch auf S. 34.
 

Die Musikanten im Garzer Wallberg

Mehrere Musikanten, die eines Tages von Rambin nach Rosengarten gingen, um zum dortigen Erntefest aufzuspielen, schlugen den Richtweg ein, der über den Schloßwall führt. Als sie den Wallberg betraten, fanden sie zahlreiche Buden und Lauben, in denen gegessen und getrunken wurde. Sie wurden eingeladen, spielten auf, aßen und tranken und vergnügten sich so sehr, daß sie zunächst das Erntefest in Rosengarten vergaßen. Endlich fiel ihnen ein, nach Rosengarten weiterzugehen. Als sie dort mit Fiedel und Baß ankamen, staunten die Leute über die bärtigen Musikanten und fragten, wo sie denn spielen wollten. Auch den Musikanten kamen alle sehr verändert vor. Endlich erinnerte sich ein älterer Bauer, daß vor zehn Jahren ein Erntefest gefeiert wurde, zu dem die Musikanten nicht gekommen waren. Wie erstaunt waren da die Rambiner, als sie erfuhren, daß sie zehn Jahre lang im Wallberg gesessen hatten. Ihnen selbst war es vorgekommen, als wären sie dort nur einige Stunden gewesen.

Diese Sage ist aus dem Buch: Lehmann, Heinz, “Rügen, Sagen und Geschichten”, Demmler Verlag 1990, ISBN 3-910150-01-2, 7.80 EURO
Mit freundlicher Genehmigung des Verlages. © Demmler Verlag GmbH, Bahnhofstraße 36, 19057 Schwerin, Tel./Fax: (0385) 4844979,
www.demmlerverlag.de, E-mail: kontakt@demmlerverlag.de
Die Sage steht im genannten Buch auf S. 35.
 

Originalzitate aus den genannten Ausgaben, deshalb alte Rechtschreibung

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